Da die Ostdeutschen an der Geschichtsschreibung bisher wenig teilhaben, geraten ihre Traumatisierungen durch Nazizeit und Krieg, Flucht und Vertreibung, durch stalinistische Repressionen und Stasi-Praxis leichter in Vergessenheit. Tabus und Sprachlosigkeit verhindern nicht nur jede Wundheilung, sondern verursachen selbst Verletzungen. Sie spielen auch bei der Weitergabe von Traumen an die nächsten Generationen eine zentrale Rolle.
10 ostdeutsche Psychoanalytiker betreiben eine hochpolitische Krankengeschichtsschreibung und ermöglichen – 60 Jahre nach Kriegsende und 15 Jahre nach der Wende – eine umfassende sowie psychoanalytisch orientierte Sicht auf die Geschichte der Deutschen aus ostdeutscher Sicht.