Zwischen 1939 und 1945 ermordeten die Nationalsozialisten rund 380.000 Juden im Distrikt Radom des Generalgouvernements. Erstmals stellt die Studie von Jacek Mlynarczyk ausführlich und detailliert die Shoah im Distrikt Radom dar.
Konsequent untersucht sie die tragischen Vorgänge aus der Perspektive aller drei beteiligten Bevölkerungsgruppen: Auf der ersten Ebene werden die Vernichtungsmaßnahmen durch die nationalsozialistischen Täter rekonstruiert. Auf der zweiten Ebene werden die Auswirkungen der nationalsozialistischen Entrechtungspolitik auf die jüdischen Gemeinden dargestellt. Die letzte Ebene untersucht die polnisch-jüdischen Beziehungen im Distrikt Radom während der gesamten Kriegszeit.
Somit bildet diese Arbeit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung des Judenmordes in Polen, sondern bietet auch eine kulturgeschichtliche Erweiterung der Holocaust-Forschung: eine Wahrnehmungsgeschichte.