Zum ersten Mal seit etwas mehr als 30 Jahren erscheint eine wissenschaftliche Studie über das altägyptische Sedfest. Für das vorliegende Buch wurden die Belege für das pharaonische Fest aktualisiert und die Problematik auf Grund von ergänzendem Material neu diskutiert. Dabei zeigt sich immer wieder, dass man die ägyptischen Bild– und Textaussagen nicht a priori «wörtlich» nehmen darf.
Im wichtigen altägyptischen Sedfest kann der Herrscher seine im Laufe der Zeit abgenützten Kräfte erneuern. Es wird im Idealfall nach 30 Regierungsjahren, der Zeitspanne einer Generation, begangen und in kürzeren Abständen wiederholt. Es ist allerdings nur in wenigen Fällen als wirkliche historische Feier bezeugt.
Dafür wird es aber oft ideell in Darstellungen festgehalten und gewinnt so allein durch das Dasein im Bild für den König Realität. Auch in den Wünschen der Götter für den Pharao wird es immer wieder aktualisiert. Es garantiert so dem Herrscher eine fortgesetzte, niemals unterbrochene Regeneration, die selbst den Tod überdauert, so dass «Millionen von Sedfesten» auch im Jenseits gefeiert werden können. Das Sedfest wird dadurch gar zu einem idealen Mass der Zeit, das aber ausschliesslich für den König gilt.