Seit dem Bau des ersten Computers 1948 werden Texte nicht mehr nur geschrieben und gelesen, sondern auch ausgeführt. Seitdem arbeiten Autoren an Schriftstücken, die exekutiert selbst Inhalte produzieren. Poesiemaschinen – Maschinenpoesie verfolgt die Frühgeschichte dieser Textgeneratoren inklusive ihrer literarischen Vorläufer detailliert und stellt die Paradigmen, Umgebungsbedingungen und Phantasmen heraus, die sie motivieren und inspirieren. Die Sprachfremdheit von Computern, an deren Überwindung die Künstliche-Intelligenz-Forschung scheiterte, schlägt zunächst spielerisch in die Nutzbarmachung dieses Widerstandes in Textadventures um und führt schließlich zu genuin generativen Algorithmen, die vorgefundenes Material durch unterschiedliche Routinen kollagieren, unvorhergesehene Effekte hervorrufen und das mangelnde Symbolverständnis so poetisch wenden.