Eine Pionierstudie über einen zentralen vergangenheitspolitischen Konflikt, der bis heute nicht abgeschlossen ist.

Die Rückerstattung jüdischen Eigentums war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein zentraler vergangenheitspolitischer Konflikt zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den überlebenden Juden. Das Ende des Kalten Krieges fachte diese Auseinandersetzung erneut an, da die Eigentumsfrage im Zusammenhang mit der Konstituierung von Zivilgesellschaften in Osteuropa und der seit Mitte der 1990er Jahre geführten internationalen Wiedergutmachungsdebatte an zentrale Stelle gerückt ist.
Jürgen Lillteicher verknüpft die Untersuchung des politischen Prozesses mit der Betrachtung der Rückerstattungspraxis und liefert so einen innovativen Ansatz für diese aktuelle zeithistorische wie politische Problematik.
Einbezogen werden die deutsche und die alliierte Politik, die deutsche Gesellschaft und, in transnationaler Perspektive, die jüdischen Rückerstattungsberechtigten. Lillteicher analysiert dabei nicht nur die juristische und die politische Dimension des Eigentumstransfers, sondern auch die Rückerstattung als gesellschaftliche Erfahrung und ihre Bedeutung für die Neukonstituierung jüdischer Existenz nach 1945.