Ein unverbrauchtes Traumland, ein exotisches Paradies, in dem mit Blütenkränzen geschmückte Inselschön¬heiten sich im warmen Wind lasziv an Palmen lehnen und im Hintergrund die türkisfarbenen Lagunen in das wolkenfreie Blau des Himmels übergehen. Das ist unser heutiges Bild von der Südsee. Werbeindustrie, Tourismusbranche und Hollywood stricken eifrig an diesem „Mythos Südsee“. Doch was für uns heute üblich ist, daß Sex, Sand und Palmen mit der Südsee assoziiert werden, war im 18. Jahrhundert keineswegs selbstverständlich. Joachim Meißner, Publizist und Bildungsredakteur beim Hessischen Rundfunk, zeichnet nach, wie das Bild von der Südsee im 18. Jahrhundert entstand und wie politische, ökonomische und philosophische Diskurse den „Mythos Südsee“ konstituierten.