Dem Genre der Operette blieb nach dem Zweiten Weltkrieg ein neuer Impuls versagt. Es mutierte zu einer musealen Kunstform, die aber immer noch in der Gunst des Publikums steht. Heute ist wieder vermehrt eine ausführliche Auseinandersetzung mit diesem Unterhaltungstheater musikalischer Prägung zu beobachten. Sie rückt vom devotionalen Gestus der bisher erschienenen Biographien ab und bringt eine kritische Sicht auf die Werke und deren Komponisten.
Die intensive Auseinandersetzung mit dem Operettenschaffen jener Zeit lenkt nun auch die Aufmerksamkeit verstärkt auf den aus Dalmatien stammenden Franz von Suppé. Bisher als „Gründer“ der Wiener Operette genannt, ist uns sein Werk für die Bühne oft nur in den Bearbeitungen geläufig. Sind Suppés Werke wirklich die Initialzündung der Wiener Operette gewesen? Diese Frage wird zum Ausgangspunkt der Untersuchungen in diesem Buch zu Werk und Leben des Franz von Suppé.