Mit den Veränderungen in der Gesellschaft – dem Nebeneinander von klassischen und neuen Familienstrukturen, steigendem Durchschnittsalter, zunehmender kultureller Vermischung, kontroversen Mobilitätsbedürfnissen, neuen Verhaltensmustern und zunehmend extremen Kaufkraftunterschieden – ändern sich auch die Anforderungen an das Wohnen. Dem werden die Wohnkonzepte der Vergangenheit weitgehend nicht mehr gerecht.
Dass es auch anders geht, zeigt die vorliegende Publikation, die auf einer dreistufigen qualitativen Untersuchung der Autoren in Zusammenarbeit mit der Sozialforschungsstelle der Universität Zürich aufbaut. Sie findet Organisationsformen und architektonische Lösungen – funktionierende Modellfälle für ein Wohnen, das veränderten Bedürfnissen entspricht. Interessant ist hierbei, dass die gezeigten Beispiele weitgehend aus der Hilfe zur Selbsthilfe entstanden. Gebaut wurden sie von initiativ denkenden Individuen, spontan gegründeten Interessengemeinschaften und innovativen Genossenschaften. Was heute vielleicht noch als exotischer Einzelfall am Rande des Wohnungsmarkts erscheint, kann morgen zum Standard werden oder zumindest veritable quantitative Bedeutung erlangen.