Der Band entwickelt mögliche Szenarien für die gesellschaftlichen, ökonomischen und institutionellen Bedingungen der zukünftigen Pflegeversorgung.

In Deutschland leben ca. 2 Mio. pflegebedürftige Menschen. Ihre Zahl wird aufgrund der demografischen Entwicklung weiter ansteigen. Pflegebedürftigkeit ist zu einem Massenphänomen geworden, das nicht nur individuelle, sondern auch gesellschaftliche Konsequenzen hat.
Der Band stellt zunächst die Versorgungsstrukturen und Finanzierungsmodalitäten unterschiedlicher Wohlfahrtsstaaten einander gegenüber. Dabei stehen die Ansprüche an eine integrierte Versorgung, die Einbeziehung der Familien und die Auswirkungen der Selbstkostenbeteiligungen im Fokus. In Deutschland zeigt sich dabei eine Fragmentierung der Leistungsbereiche und Finanzierungsformen, die eine integrierte Versorgung oft behindert. Soll der Grundsatz „ambulant vor stationär“ weiterhin Bestand haben, ist es notwendig, die Langzeitpflege den veränderten Familien- und Erwerbsstrukturen anzupassen. Ausgehend von den vorliegenden Versorgungszahlen entwickelt der Band mögliche Szenarien für die gesellschaftlichen, ökonomischen und institutionellen Bedingungen der zukünftigen Pflegeversorgung.
Pflegebedürftigkeit ist keine statische Größe. Die Umorientierung von der Krankheits- und Defizitsichtweise hin zur Stärkung vorhandener Ressourcen und Kompetenzen erfordert interdisziplinäre Ansätze und eine partnerschaftliche Kooperation von Betroffenen und Fachleuten.