Als renommierter Kenner der Ge-schichte des Oratoriums und der Passion fasst der Autor in diesem Werk eine Reihe von älteren und neueren Schriften zusammen, die diese Gattungen vielfältig umkreisen und über sie hinausführen. Wie der Titel andeutet, geht es hier wesentlich um das Verhältnis von Wort und Ton, um die Umsetzung geistlicher Texte in ihrem Wortlaut, Sinn und Ausdrucksgehalt in Musik – in der Regel auf quellenkundlicher Basis wie auch im Kontext der jeweiligen kirchen- und frömmigkeitsgeschichtlichen Situation. In den Blick kommen Werke einzelner Kom-ponisten aus dem Bereich der genannten Gattungen, darunter namentlich von Giacomo Carissimi, einem der Gründer des Oratoriums, von Franz Liszt und von dem Chopin-Lehrer Josef Elsner, dem Komponisten einer bisher wissenschaftlich unbekannten lateinischen Passion aus dem frühen 19. Jahrhundert. Behandelt werden zudem andere liturgische Gattungen wie die Messe, z. B. bei Marc-Antoine Charpentier, die Lamentation des 15./16. Jahrhunderts, das geistliche Konzert des 17. Jahrhunderts und das geistliche Sololied im 18. und 19. Jahrhundert bei Ludwig van Beethoven und Frank Martin. Geboten wird auch der Überblick über bestimmte Erscheinungen wie der konzertierenden Kirchenmusik des 17. Jahrhunderts oder die Musik zu Ehren der Heiligen Drei Könige.