'Hätte es vor ihm den Roman nicht gegeben, er wäre der Mann gewesen, ihn zu erfinden (.).' schwärmte Heinrich Mann, für den Jakob Wassermann 'der Romancier von Geblüt' war.
Dem mit seinen Gedichten, Essays, Romanen wie 'Der Fall Mauritius', 'Die Juden von Zirndorf' oder seiner Autobiografie 'Mein Weg als Deutscher und Jude' zu Weltruhm gelangten und dann in Vergessenheit geratenen, 1873 als Sohn eines gescheiterten jüdischen Geschäftsmannes in Fürth geborenen und in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsenen Lebenskünstler und Lebemenschen Jakob Wassermann ist diese Biografie der besonderen Art gewidmet.
Der Hauptteil des Buches besteht aus einem chronologisch geordneten sowie kommentierten Kaleidoskop von Selbstbekenntnissen, Fremdeinschätzungen, Rezeptionszeugnissen und Textauszügen zu und von Wassermann. Der Dichter als Person, 'Deutscher und Jude', Liebender und Vater wird aus der öffentlichen und privaten Einschätzung jener erschlossen, die für Wassermanns Leben und Wirken zentral waren, seien es die Verlagslandschaft Berlins oder die Vertreter der Wiener Moderne, unter denen er Größen wie Hugo von Hoffmannsthal und Arthur Schnitzler zu seinen Freunden zählte.
Dieses Buch will nicht nur das Porträt und Sittenbild der literarischen Elite der 1910er und 1920er Jahre sein, sondern inkludiert auch ein kommentiertes Personenverzeichnis, ist also auch als Handbuch über literarische Beziehungen dieser Zeit benutzbar und darüber hinaus mit vielen Fotos bebildert.