Sexualisierte Gewalt gegen Frauen während der nationalsozialistischen Verfolgung war lange auf geringes wissenschaftliches Interesse gestoßen. Der Breitenwirkung dieses Buches ist es zu verdanken, dass nunmehr in Politik und Öffentlichkeit das Bewusstsein für sexualisierte Gewalt gewachsen ist, die von erzwungenem Nacktsein und Verweigerung jeglicher Intimsphäre bis zu Zwangssterilisierung und Sexzwangsarbeit reicht.
Durch die Berücksichtigung des Faktors Geschlecht und der Geschlechterverhältnisse zwischen Opfern und TäterInnen in der Analyse sexualisierter Gewalt ermöglichen die Autorinnen neue Einblicke in die Machtstrukturen eines Konzentrationslagers. Beleuchtet werden zudem Aspekte wie Menstruation, Schwangerschaft und Mutterschaft im KZ sowie die Auswirkungen von Verfolgung und traumatisierender Gewalterfahrungen auf das Leben nach 1945, insbesondere im Bereich Partnerschaft und Mutterschaft.
Für die Neuausgabe des 2004 erstmals erschienenen Buches hat Elfriede Jelinek einen Essay verfasst, der in voller Länge enthalten ist.

'Mit ihrem mutigen Buch werden die Autorinnen sich nicht nur Freunde machen.
Möglicherweise lässt sich das Buch als Beitrag zur Differenzierung des ›Opfer-Diskurses‹ verstehen, wobei dem Topos von der hilflosen Frau durchaus neue Facetten hinzugefügt werden.' Bea Lundt, Frankfurter Rundschau