Die drei wichtigsten Streitschriften um Stolbergs bereits 1800 erfolgte Konversion sind die interessantesten aus der Fülle von Broschüren, die dieser Streit, der die Gemüter der Zeitgenossen wie kaum ein anderer bewegte, hervorbrachte. Eine Einleitung berichtet über die Voraussetzungen der Auseinandersetzung und den Quellenwert der drei Schriften. Johann Heinrich Voss (1751-1826) und Friedrich Leopold Graf zu Stolberg (1750-1819) waren Jugendfreunde. Beide gehörten als Studenten dem «Göttinger Hain» an und wirkten in ihrer literarischen Tätigkeit anregend aufeinander. Durch Stolbergs Vermittlung wurde Voss 1782 Rektor in Eutin, und beide Familien waren sich in dieser Zeit sehr zugetan. Stolberg, der lange Zeit Konversionsgedanken gehegt hat, trat 1800 zum Katholizismus über, und Voss konnte diesem Schritt in keiner Weise Verständnis entgegen bringen. Wenn nun die drei Schriften äusserst subjektiv gefärbt erscheinen, so darf man sie keinesfalls als Ausdruck persönlicher Zwistigkeiten ansehen; denn für die Frühromantik war Religion Nährboden aller Kunst, und die Bemerkung des späten Voss, dass diese Strömung zur religiösen Reaktion oder zum Katholizismus führen müsse, ist ebenso wie die Streitschriften als Ausdruck eines Zeitproblems aufzufassen.