Die Geschichte des mittelalterlichen Kreuzgangs beginnt im Rahmen der Anianischen Reform um 800. Als Wegarchitektur ist er zunächst nur das Erschließungssystem des klösterlichen Alltags. Dem Kreuzgang fiel jedoch als Herzstück der Klausuranlage innerhalb der abendländischen Klosterbaukunst eine Reihe von Sonderfunktionen zu, die sich in besonders dekorativen Formen äußerten. Kein anderes Baumotiv der monastischen Architektur der Zeit von 800 bis 1600 steht deshalb so sehr für das Kloster als Ganzes wie dieses. Aus seiner existenziellen Notwendigkeit für das Kloster entstand ein Wunderwerk der mittelalterlichen Architektur.