Im Stil einer alten Chronik erzählt Heinrich von Kleist vom Aufstand des bestohlenen und gedemütigten Rosshändlers Michael Kohlhaas. Diesem gelingt es trotz intensiver Bemühungen nicht, Entschädigungen für zwei zu unrecht konfiszierte Pferde und einen schwer verwundeten Knecht zu erhalten. Was als ordentlicher Rechtsstreit beginnt, wird schließlich, als Kohlhaas’ Frau beim Versuch einer Petitionsübergabe zu Tode kommt, zu einem Feldzug gegen die Obrigkeit.

Zum ersten Mal veröffentlichte Heinrich von Kleist diese Erzählung 1810 in seiner Literaturzeitschrift Phöbus. Er nimmt darin Bezug auf aktuelle politische Konflikte und den nie endenden Kampf um Gerechtigkeit in einer Welt voller Willkür und Machtmißbrauch. In der Person des Michael Kohlhaas verkörpert sich der aufbegehrende Widerständige, der weder vor Gewalt noch Tod zurückschreckt.