Hans Urs von Balthasar gilt in wissenschaftlicher Hinsicht als Theologe. Als solcher erfährt er gegenwärtig internationale Aufmerksamkeit. Er selbst hat nie verschwiegen, dass seine erste Liebe der Literatur galt: 'Ich bin von Haus aus Germanist.' Seine Studien der Germanistik, Philosophie und Theologie verbinden sich im umfangreichen Erstlingswerk Die Apokalypse der deutschen Seele. Studien zu einer Lehre von letzten Haltungen (3 Bände: 1937–1939; neu aufgelegt 1998). Im Jahr 2005, in dem sich zum 100. Mal der Geburtstag von Balthasars jährte, fand auf Einladung der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg/Schweiz ein interdisziplinäres Symposion statt, an dem Vertreter von Theologie, Philosophie, Germanistik, Slavistik, Musikwissenschaft, Religionswissenschaft, Altertumswissenschaften und Volkskunde zu diesem Werk aus ihrer jeweiligen fachlichen Perspektive Stellung nahmen. Die Dokumentation der Beiträge bestätigt die Vermutung, dass in den Anfängen der literarischen Tätigkeit von Balthasars auch dessen eigene 'letzte Haltungen' zu finden sind und damit zugleich ein Schlüssel für das Verständnis seines Gesamtwerkes.