Zwei Autoren der Weltliteratur vereinigt in einem Buch. Walter Benjamins und Jorges Luis Borges’ Werk erzählt vor dem Hintergrund mediengeschichtlicher Wandlungsprozesse eine Urgeschichte des Lesens, aus der eine memoriale Lektorpoetik für das 21. Jahrhundert entwickelt wird. Jenseits vom Tod des Autors und der Geburt des Lesers im Hypertext entwerfen Benjamin und Borges als Lektoren des Erinnerns mittels einer interdisziplinären Wissenspoetologie des Gedächtnisses eine Mnemopoetik des Lesens, die eine doppelte Lektüre der Erinnerung impliziert: eine Entzifferung des eigenen Selbst in der Erinnerung und eine selbstreflexive Thematisierung des eigenen Schaffens als Erinnerung an vergangene Lektüren. Zwischen neuropsychologischer Forschung und literarischer Fiktionalisierung entstehen Wissensräume des Transfers zwischen den Disziplinen, die das Gedächtnis als eine kulturgeschichtlich lesbare Topographie des Verschwindens offenlegen.


2. durchgesehene und aktualisierte Neuauflage 2018


„Topographien des Verschwindens“ von Patricia A. Gwozdz ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz und unter dem DOI 10.23780/9783960915003 (https://doi.org/10.23780/9783960915003) abzurufen..