Das Theaterstück dreht sich um die Frage des Tyrannenmords. Was muss ein König tun, wenn er merkt, dass sein Sohn, der Thronfolger, ein unfähiger und gefährlicher Kretin ist? Don Carlos, der Infant des spanischen Königs Phillip II, wäre offensichtlich nicht in der Lage, das Weltreich seines Vaters zu regieren. Das Stück schildert die Intrigen am spanischen Hof und die letzten Zügellosigkeiten des missratenen Infanten, dem die Zukunft Spaniens nicht anvertraut werden darf. Die Besetzung umfasst neun Frauen-, zwölf Männerrollen & Statisten.

Der philosophische Vortrag ist eine hinterhältige Meditation über denselben historischen Sachverhalt und das wundersame Zerrbild, das sich die Aufklärung von ihrem vermeintlichen Helden gemacht hat.

Der Illustrator Johannes Grützke ist neben seiner musikalischen Berufung der bedeutendste realistische Maler, dabei auch Zeichner und Graphiker mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Bühnenmalerei. Die 57 einzigartigen Bleistiftzeichnungen sind Zeugen der Lust und der Ekstase des Meisters, in die er von dem Theaterstück über den irren Carlos geworfen wurde.

Das Besondere an diesem Buch ist die Zusammenkunft von Theater, Zeichenkunst und Philosophie. Doch nicht als Symposion des Weltgeists, sondern als Orgie.