Im Jahr 2006 gab die Friedrich-Ebert-Stiftung drei Studien in Auftrag, die erkunden sollten, auf welche Akzeptanz Reformen in der Gesellschaft stoßen und welche Probleme sich bei dem Versuch ergeben haben, sie den Menschen verständlich zu machen. In einer quantitativen Studie wurden neun politische Milieus auf der Basis von Werten und Einstellungen ermittelt. Der Typus des "abgehängten Prekariats" hat innerhalb kürzester Zeit eine vehemente öffentliche Debatte entfacht. Die Befunde machen deutlich, dass der gesellschaftliche Wandel zahlreiche Aufgaben für die Politik und die Parteien nach sich zieht. Sie zeigen, dass die Bevölkerung über die Zukunft massiv verunsichert ist, ebenso durch die Wahrnehmung sozialer Verwerfungen. Ferner enthüllt das Ergebnis ambivalente Einstellungen zur Reformpolitik und einzelnen Maßnahmen sowie erhebliche Kommunikationsprobleme zwischen Politik und Gesellschaft. Die ermittelten Einstellungen zum Staat und zur Politik stellen die politischen Akteure vor große Herausforderungen, insbesondere dann, wenn sie Vertrauen in Reformen, in ihre Fähigkeiten zur Lösung von Problemen und eine an den Bedürfnissen der Bürger orientierte politische Kommunikationsform finden und schaffen wollen.