Der deutsche Mediziner Johann Christian Reil (1759–1813) lieferte bedeutende Beiträge auf nahezu sämtlichen Gebieten der Medizin. Neben seiner Tätigkeit als Professor und Leibarzt, unter anderem von Johann Wolfgang von Goethe, veröffentlichte er zahlreiche Schriften. Im ersten Band seiner Arbeit „Beyträge zur Beförderung einer Kurmethode“ (1808) entwickelte er den Begriff der „Psychiaterie“, der innerhalb kurzer Zeit Anerkennung fand und sich bald als „Psychiatrie“ etablierte. Reil studierte Medizin in Göttingen und Halle, wo er anschließend als Privatdozent und später auch als Professor für Therapie tätig war. Ab 1810 wirkte Reil in gleicher Funktion an der Universität Berlin, bei deren Gründung er Wilhelm von Humboldt unterstützt hatte.