Die Monografie einer großen Persönlichkeit aus Österreich und dem Hollywood der 40er- und 50er-Jahre, deren eigene Memoiren dennoch vergriffen sind: Salka Viertel, bürgerlich-jüdische Tochter aus dem österreichisch-ungarischen Galizien, die in den turbulenten ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts eine Schauspielkarriere in Deutschland und Österreich beginnt.
Salka Viertel ist auch Ehefrau von Berthold Viertel, mit dem sie nach Hollywood geht. Ihr Haus in Santa Monica wird Anlaufstelle für Künstler aus aller Welt wie Eisenstein, Schönberg, Weissmüller, Chaplin, Eisler, Brecht, Reinhard, Mann oder Feuchtwanger. Vor allem aber ist Salka Viertel als Drehbuchautorin über 20 Jahre lang die wahrscheinlich engste Vertraute der „schönsten Frau der Welt“: Mit Greta Garbo arbeitet Salka an fünf MGM-Filmen. Die Monografie über Salka Viertel zeichnet somit auch ein neues Bild der Garbo – frei vom üblichen „mystery fake“, wie Salka es nannte, und liefert erstmals eine umfassende deutschsprachige Studie zur frühen Geschichte Hollywoods, wie sie mit Ausnahme einiger lexikalischer Werke und weniger aktueller Beiträge zu Wilder oder Lubitsch in der wissenschaftlichen Aufarbeitung bislang fehlte. In einem ausführlich zitierten Briefwechsel des Ehepaares Viertel nach der Rückkehr Berthold Viertels nach Europa spiegelt sich das kulturelle und politische Leben auf zwei Kontinenten in der brisanten Zeit von 1932 bis 1953 wider, wie es in solcher Authentizität nur selten beschrieben wurde.