Hêdonê, also Lust, bildet bei Epikur das Ziel eines gelingenden, glückseligen Lebens. Das zentrale Problem für ein angemessenes Verständnis der Epikureischen Ethik besteht jedoch in der Deutung des Lustbegriffs. Daher beschäftigt sich diese Studie mit den beiden Schlüsselbegriffen der Ethik Epikurs. Die Analyse des Ausdrucks hêdonê soll in einem ersten Schritt dazu dienen, zu einer neuen Definition des Lustbegriffs zu gelangen. Besondere Aufmerksamkeit wird dann in einem zweiten Schritt dem Ausdruck ataraxia gewidmet, den Epikur einmal als Synonym für Lust, dann aber auch als einen eigenständigen Systembegriff verwendet. Indem sich hêdonê und ataraxia überlagern, der Bedeutungsgehalt von ataraxia aber über bloße Lust hinausgeht, etabliert Epikur einen neuen Begriff von Glückseligkeit. Als eine Haltung der seelischen Unerschütterlichkeit, so die Argumentationslinie des Buches, bildet die ataraxia bei Epikur das Zentrum einer solchen Glückseligkeit und verändert damit die gängige Interpretation seiner Ethik. Diese wird nun zu einer neuen Form von Hedonismus als Eudämonismus.