Geist und Tat sind zentrale Begriffe Heinrich Manns. Diese Einheit von „Geist“ und „Tat“ manifestierte sich am deutlichsten in der Zeit des französischen Exils, als Mann publizistisch intensiv in der französischen Tagespresse präsent war. Sein Engagement erfuhr bei Intellektuellen große Resonanz und sie nahmen ihn als Mitkämpfer gegen den Faschismus wahr. In sein fiktionales Werk fanden seine vielfältigen politischen Botschaften jedoch erst Eingang, als Heinrich Mann im späteren amerikanischen Exil nur noch wenig öffentliche Aufmerksamkeit erfuhr. Hier entstanden auch die letzten Romane Heinrich Manns, Empfang bei der Welt und Der Atem. Young-Sook Suh versucht diese Spätwerke Manns aus ihrem thematischen Bezug zu zeitgeschichtlichen Ereignissen als literarische Auseinandersetzung mit der Periode des Faschismus zu erfassen.