Die dynamischen Änderungen von Rahmenbedingungen üben auf Nonprofit-Krankenhäuser einen starken Veränderungsdruck aus. Insbesondere dem zunehmenden Wettbewerb zwischen Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens (z. B. Schwerpunkt- und Gemeinschaftspraxen), dem wachsenden Kostendruck und den gestiegenen Erwartungen zahlreicher Krankenhausstakeholder scheinen die tradierten Strukturen und die häufig nicht situationsgerechten Managementkonzeptionen von Nonprofit-Krankenhäusern nicht mehr gewachsen zu sein.
Infolgedessen besteht das Ziel der Arbeit in der Entwicklung eines Governance Modells für Nonprofit-Krankenhäuser, um krankenhausspezifische Lösungen für die Probleme und Herausforderungen zu bieten. Die Arbeit basiert auf einer Sekundäranalyse in Form einer Literaturrecherche, die um Beispiele aus der Praxis ergänzt wird. Zur Bewältigung der Herausforderungen wird der Governance Ansatz herangezogen, der die Ansprüche relevanter Stakeholder in sämtliche Management- und Ausführungsprozesse integriert und normierende sowie formale Rahmenbedin-gungen zur zielorientierten Gestaltung, Lenkung und Entwicklung eines Nonprofit-Krankenhauses schafft. Im Mittelpunkt stehen die Zuordnung der Tätigkeiten des Top-Managements auf die Institutionen einer Einrichtung sowie das Zusammenspiel der Organe der Governance.

Für die Entwicklung des Governance Modells wird der Einfluss relevanter Faktoren (Krankenhausträger und Rechtsform, Entscheidungsprozesse und Ziele, Stakeholder) auf die Governance von Nonprofit-Krankenhäusern untersucht. Abschließend werden die Anforderungen an die wesentlichen Einflussfaktoren für die Umsetzung des Governance Modells diskutiert. Neben den Wirkungsbetrachtungen der Einflussfaktoren auf die Governance werden Board Development Programme zur Verbesserung der Qualifikation der Top-Manager von Nonprofit-Krankenhäusern erörtert.