Hermann Hesses „Kurgast“ von 1923 scheint eine amüsant-leichte Glosse auf das Kurleben der 20er Jahre zu sein. Beim genaueren Lesen jedoch zeigt sich, dass hinter dieser Maske tiefgründigere Inhalte verborgen sind. Durch Hesses Lebenskrise von 1914 bis 1927 fand eine innere Wandlung auf persönlicher, psychischer und religiöser Ebene statt, die sich im „Kurgast“ literarisch formiert. Die vorliegende Analyse beschäftigt sich zum ersten Mal mit den verschiedenen Bedeutungsschichten des zwischen „Siddhartha“ und „Steppenwolf“ oft vergessenen „Kurgast“.