Die vorliegende Studie ist die erste Monographie über den französischen Schriftsteller Jean Echenoz (geb. 1947) in deutscher Sprache. Aus komparatistischer Perspektive und unter poetologischen Leitfragen führt sie in dessen Romanwerk ein, das bislang zehn Bücher umfasst. Ein ausführliches dreiteiliges Interview mit dem Autor und eine Personalbibliographie, die seine bisherigen Publikationen komplett verzeichnet, ergänzen den Band.
Insbesondere in seinem Heimatland gilt Echenoz als herausragender Stilist, während sein Œuvre auch international längst zu den avanciertesten Beispielen zeitgenössischen Erzählens gerechnet wird. Echenoz’ Schreiben entzieht sich jeder vorschnellen Kategorisierung und ist in besonderer Weise von seinem polyreferentiellen Charakter geprägt. Zahlreiche Sub- und Intertexte bezeugen die enge Bindung an ein breit gefächertes Spektrum literarischer Traditionen. Darüber hinaus erlangen Bilder und bildverarbeitende Medien einen hohen Stellenwert als integrative Bestandteile des Erzählens.
Echenoz’ Romanwerk steht im Zeichen eines Verständnisses von Literatur als Ort der schöpferischen Reflexion des literarischen und kulturellen Gedächtnisses der Gegenwart. Es stiftet die Modalitäten einer gegenwärtigen Selbstbegründung von Literatur.