Karnevalistisch und gargantuesk war Günter Bruno Fuchs nicht nur im persönlichen Habitus. Von seinem literarischen Debüt 1952 bis zu seinem Tode 1977 war der Autor von Trinkermeditationen, Kneipenträumen und Pennergesängen, dessen Helden Bahnwärter oder Hinterhofpoeten waren, Degenschlucker, Tierstimmenimitatoren oder Bremer Stadtmusikanten, auf dem literarischen Markt der Bundesrepublik Deutschland ununterbrochen präsent, zuweilen mit mehreren Neuerscheinungen im Jahr. Und doch wirken die oft von Fuchs, der ein seinem Schreiben kongenialer Bildermacher war, selbst ausgestatteten Bände und Bändchen, als seien sie fürs Antiquariat produziert, um dort von Liebhabern entdeckt zu werden.
Georg Ralles Monographie analysiert dieses literarisch-graphische Werk und rekonstruiert die ungleichzeitige und asym-
metrische Kommunikation eines Zeitgenossen der Gruppe 47 und der Apo mit seinen literarischen Vorläufern im Barock und in der klassischen Moderne.