Gegenstand der Arbeit ist eine vieldiskutierte syntaktische Konstruktion im heutigen Deutsch, die in der Literatur unter anderem als "gespaltene Topikalisierung" bekannt ist und für die hier der Konstruktionsname "Thema-Integration" verwendet wird. Der erste Teil der Arbeit bietet die gegenwärtig umfassendste Darstellung des Phänomenbereichs. Besondere Berücksichtigung finden dabei authentische Belege sowie systematisch erhobene Akzeptabilitätsurteile. Der zweite Teil diskutiert Analysealternativen, die in der Literatur vorgeschlagen werden. Im dritten Teil der Arbeit wird am Beispiel von "Rotwein habe ich nur französischen" und anderen Instanzen zentraler Typen der Konstruktion eine eigene syntaktische und semantische Analyse entwickelt, die auch 'informationsstrukturellen' Bedeutungsaspekten Rechnung trägt. Als formaler theoretischer Rahmen hierfür dient die Integrative Linguistik; die erforderlichen Begriffe und Konzeptionen werden in einem eigenen Kapitel eingeführt. Auf der Basis der Beispielanalysen werden die Grundzüge einer sprachtheoretischen Definition des Konstruktionsnamens formuliert, der zufolge die Thema-Integration eine syntaktische Thema-Kommentar-Konstruktion mit spezifischer Semantik ist. Bei der einzelsprachlichen Identifikation der Konstruktion im Deutschen wird auf die 'integrierte' Stellung der Thema-Konstituente Bezug genommen.

Andreas Nolda ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Sprache und Linguistik der Humboldt-Universität zu Berlin.