In der Versuchsabteilung der Friedrichshafener Firma Luftschiffbau Zeppelin GmbH trat am 2. November 1910 ein junger Ingenieur namens Claude Dornier seine Stelle an. Dem damals 72-jährigen Ferdinand Graf von Zeppelin war der neue Mitarbeiter von Beginn an sympathisch. Die in Konstanz und Kempten geborenen Männer verband nicht nur die süddeutsche Herkunft, sondern ihr unerschütterlicher Optimismus und der feste Glaube an den Erfolg der Luftfahrt. Der größte Traum beider Pioniere aber war die Überwindung des Atlantiks in der Luft.

Bei Zeppelin arbeitete Claude Dornier zunächst an Verbesserungen der Konstruktionsweise für Luftschiffe. Doch der Erste Weltkrieg, in dessen Verlauf sich die Luftschiffe als nur bedingt tauglich zur Kriegsführung aus der Luft erwiesen, konfrontierte die Flugzeugbauer mit neuen Herausforderungen. Für Claude Dornier bedeutete das die Chance seines Lebens. Vom alten Grafen erhielt er volle Unterstützung und übernahm die Leitung der neuen Abteilung „DO“ für Flugzeugbau. Der junge Ingenieur brachte nun seine langjährige Erfahrung im Metallbau in die Entwicklung eines neuartigen Flugzeuges ein. Was ihm vorschwebte, folgte nicht nur einer ingenieurwissenschaftlichen Idee, sondern entsprach vielmehr einer Vision: „Der Apparat, den ich schaffen sollte, mußte über See eingesetzt werden. Ich entschied mich deshalb für ein Flugboot“.

Damals war freilich nicht abzusehen, dass mit Gründung der Versuchsabteilung „DO“ der Grundstein gelegt wurde für den später so erfolgreichen Luftfahrtkonzern Dornier: Die DO-X avancierte zum bekanntesten Flugschiff.

Das Buch zeichnet die Lebensstationen des Flugzeugpioniers Claude Dornier nach und verknüpft die Ereignisse im Leben des Privatmannes Claude Dornier mit den bedeutenden Leistungen des Ingenieurs und nicht zuletzt mit seinen Leistungen als Unternehmer. Erinnerungen von Zeitzeugen, Anekdoten sowie autobiografische Ergänzungen vermitteln das facettenreiche Bild eines bedeutenden Visionärs der Luftschifffahrt.