In ihrer Geschehensarmut, ihrer spannungslosen Gleichförmigkeit und ihrem umständlich-zeremoniellen Stil wirken Stifters Texte befremdlich und artifiziell. Durch diese Künstlichkeit, die nicht zuletzt als literarische Reaktion auf moderne Krisenerfahrungen zu verstehen ist, unterscheidet sich seine literarische Schreibweise signifikant von den Realismus-Konzepten anderer zeitgenössischer Autoren und beansprucht eine Sonderstellung. Dem Spezifischen von Stifters ›artifiziellem Realismus‹ gehen die Beiträge des Sammelbandes anhand der leitenden Kategorien ›Ordnung‹, ›Raum‹ und ›Ritual‹ nach.