Seit Längerem gilt die Erforschung des frühen Basler Buchdrucks als eines der dringlichsten Desiderate der germanistischen Frühdruckforschung. Diese Lücke wird mit der vorliegenden Studie zu den Produktions- und Rezeptionsbedingungen deutschsprachiger Literatur geschlossen. Erstmals wird die gesamte volkssprachige Druckproduktion einer Stadt von der Einrichtung der ersten Pressen bis zum EinSetzen der reformatorischen Bewegung als eigenes Korpus behandelt und in ihrem medialen, literarischen und soziokulturellen Kontext umfassend dargestellt.
Detailliert werden die Vorlagen, die Selektionsprozesse sowie die zeitgenössische Rezeption der deutschsprachigen Basler Drucke aufgearbeitet. Darauf aufbauend gelingt es, die funktionalen Zusammenhänge zwischen Produktion und Rezeption, zwischen Publikum und Textrepertoire bzw. umgekehrt zwischen literarischem Angebot, Textauswahl und TextumSetzung der Drucker-Verleger nachzuzeichnen.
Die Arbeit leistet einen inhaltlich wie methodisch wichtigen Beitrag zur Frühdruckforschung, zur literarischen Topographie des deutschsprachigen Südwestens und zur historischen Leserforschung.