An einem heissen Julitag treffen zwei Polizisten aus der Hauptstadt in einem kleinen Dorf im Atlasgebirge ein. Sie sind in geheimer Mission unterwegs. Die Bewohner des Dorfes sind die Aït Yafelman, ein Berberstamm, der, aus der fruchtbaren Ebene immer höher in die Berge abgedrängt, von Jahr zu Jahr ärmer geworden ist – nicht zuletzt der Steuereintreiber wegen. Die beiden Beamten im Dienst der Regierung benehmen sich den Dorfbewohnern gegenüber 'wie die Eroberer sämtlicher Rassen und Religionen, die im Lauf der Geschichte über das Land hereingebrochen waren': arrogant und respektlos.
Mit viel Humor und Wärme zeichnet Driss Chraibi ein farbiges Bild der Ureinwohner des Maghreb, ihrer Traditionen und ihrer Lebensweisen. Gleichzeitig ist der Roman jedoch eine bissige Kritik am marokkanischen Regime. 'Durch den Text zieht sich eine beschwingte Leichtigkeit, die den an sich schwierigen Stoff zum Lesegenuss macht: Chraibi analysiert bissig die Machtstrukturen seines Heimatlandes Marokko – die Borniertheit der Beamten, die Ausbeutung der Armen, das Ersticken jeglicher Reformgedanken.'
Berliner Zeitung