Immer wieder von neuem artikuliert Hölderlin zwischen 1795 und 1802 ein ihm eigenes radikal neues Dichtungsprojekt. Unter dem Titel „Gesang“ verbindet sich darin die Hoffnung auf eine umfassende politische und religiöse Erneuerung der (zwischen)menschlichen Verhältnisse mit einer neuen, noch zu schaffenden, kommenden Dichtung. Diese Studie spürt den in Hölderlins Texten antizipierten Momenten des „Gesangs“ nach und widmet sich dabei vor allem Hölderlins Hymnenfragment „Wie wenn am Feiertage…“. Durch eine Fülle von Querverweisen auf Hölderlins übriges lyrisches und dramatisches Werk und besonders durch zwei theoretische Kapitel zu den philosophischen und poetologischen Texten Hölderlins gelangt die Studie zu einer Charakterisierung von Hölderlins poetischer Sprache als einem durchgängig prozessualen Sprachgeschehen.