Tiefrote Ampeln leuchten leere Straßen hinab, graue Betonquader geben Rätsel um ihre Bestimmung auf, die Café Tango Bar lockt in der Einsamkeit. Eine von Menschenhand geschaffene Dingwelt offenbart ihr Eigenleben in den Farben der Nacht, in sattem Rasengrün, leuchtendem Tiefblau, silbrigem Mondweiß, warmem Laternengelb. Dieter Grubes großformatige Fotografien entführen in eine unwirklich anmutende Stadtlandschaft, aus der sich ihre Schöpfer zurückgezogen haben. Es bleibt nur mehr eine Ahnung ihrer Gegenwart, hinter erleuchteten Fenstern, in Autos, deren Lichter in der Ferne scheinen. Von der Besonderheit der Berliner Nacht erzählen Franz Hessel, der unter Weinzwang geriet, Walther Kiaulehn, der um die Sehnsucht des Bummelanten nach künstlichem Licht weiß, Francoise Cactus, die kurz vor dem Untergang der Welt ihre Haare blau färbte, Funny van Dannen, der zwei klitzekleinen Nilpferden lauschte, Carl Zuckmayer, der Bekanntschaften rund um einen Laternenpfahl machte, und andere.

Texte von Paul Boldt, Francoise Cactus, Funny van Dannen, Günter Bruno Fuchs, Annett Gröschner, Heinrich Heine, Franz Hessel, Christopher Isherwood, Walther Kiaulehn, Siegfried Kracauer, Carl Zuckmayer