Der vierte Band des Österreichischen Corpus Vitrearum präsentiert erstmals umfassend die bedeutenden Werke der mittelalterlichen Glasmalerei Westösterreichs. Der Bogen reicht von einer Zimelie aus der Übergangszeit der Spätromanik zur Frühgotik - dem Glasgemälde des hl. Nikolaus aus Göfis in Vorarlberg - über die Verglasung der Wallfahrtskirche St. Leonhard ob Tamsweg (Salzburg), die den bedeutendsten Bestand an österreichischer Glasmalerei aus der Zeit um 1430-1450 beherbergt, bis zu den spätgotischen Werken eines Tiroler Ateliers, dessen hoher künstlerischer Stellenwert durch Bildfenster in Hall/Tirol, Schwaz und Meran aufgezeigt wird. Die Chorverglasung der Abteikirche am Nonnberg in Salzburg aus der Werkstatt des Peter Hemmel in Straßburg ergänzt den österreichischen Bestand überdies um ein Werk von europäischem Rang. Die insgesamt über 300 Glasgemälde sind in einem Katalog systematisch dokumentiert. Besonders wertvoll erweisen sich dabei die Erhaltungsschemata, welche die Unterscheidung der Originalsubstanz von teilweise schwer erkennbaren Ergänzungen ermöglichen. Die den Katalogtexten vorangestellte kunsthistorische Analyse umfasst detaillierte ikonographische, stilistische und technische Untersuchungen, die mithilfe einer großzügigen Bebilderung die künstlerische Qualität der behandelten Werke veranschaulichen.