Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gewährte Schweden im Rahmen humanitärer Hilfsprogramme mehreren Tausend Überlebenden der nationalsozialistischen Konzentrationslager die permanente Niederlassung. Einige von ihnen schrieben später über ihre Kindheit, das Erleben der Shoah und die Migrationserfahrungen in Schweden. Dieses Buch zeigt auf, wie die auf Schwedisch verfasste Autobiografik zur Shoah einen engagierten Dialog mit der Bevölkerung des Aufnahmelandes führt. Integriert in einen theoretischen Teil zu Autobiografik, Rezeptionsästhetik und Migrantenliteratur veranschaulichen Beispiele aus verschiedenen Werken der schwedischen Shoahliteratur die Varianten des Genres. Der Lektüreteil konzentriert sich mit den Werken von Cordelia Edvardson und Ebba Sörbom auf zwei Autorinnen, deren ästhetisch höchst kunstvolle Texte bedeutsame Beiträge zum postmodernen politisch-gesellschaftlichen Integrationsdiskurs darstellen.