Roosevelt-Amerika und sein Reformprogramm der 1930er Jahre, der „New Deal“, gelten noch immer als die gelungene Alternative und glückliche Gegengeschichte zur europäischen Katastrophe des Faschismus und Nationalsozialismus. Demgegenüber stellt Wolfgang Schivelbusch noch einmal die schon in den 30er Jahren diskutierte, seit 1945 jedoch verdrängte Frage, ob der Erfolg des „New Deal“ nicht gerade damit zu tun hatte, dass er wesentliche ökonomische, soziale und massenpsychologische Elemente von seinen totalitären Konkurrenten entliehen hat.
Der Autor versucht hier, das Verhältnis von liberaler Demokratie und rechten Diktaturen nicht von 1945 aus, sondern aus der Perspektive von 1929 zu begreifen und kommt zu verstörenden Ergebnissen.