Ernst Viktor von Leyden (1832 – 1910) erhielt seine Ausbildung zum Mediziner an der Pépinière – der militärärztlichen Akademie des preußischen Staates. Nach seiner Promotion 1853 arbeitete Leyden als Militärarzt u. a. an der I. Medizinischen Universitätsklinik der Charité. Zu seinen Vorgesetzten und Lehrern zählten Johann Lukas Schönlein und Ludwig Traube.
Nach seiner Habilitation folgte Leyden 1865 dem Ruf als ordentlicher Professor nach Königsberg. Ab 1871 war er an der Universität Straßburg tätig und kehrte 1876 nach
Berlin zurück, wo er die Nachfolge Ludwig Traubes antrat.
Leyden zählte zu den bekanntesten Klinikern seiner Zeit: nicht nur aufgrund seines Rufes als „Prominentenarzt“ (zu seinen Patienten gehörten u. a. Bismarck und der russische Zar Alexander). Der Mediziner setzte sich seit den 1880er Jahren auch intensiv mit der Behandlung der zur Volkskrankheit avancierten Tuberkulose sowie der Geschwulsterkrankungen auseinander. Im Jahre 1903 gründete er das erste Krebsforschungsinstitut an der Charité. Bereits 1895 gehörte Leyden zu den Mitbegründern des „Zentralkomitees zur Errichtung von Lungenheilstätten in Deutschland“.