Der Prozess der Berufsaufgabe stellt eine biographische Statuspassage dar, die nicht unabhängig von im Lebensverlauf erworbenen Verhaltens- und Handlungsmustern sowie individuellen Brucherfahrungen betrachtet werden kann.Die spezifischen Lebensentwürfe und Erwerbsverläufe von Frauen aus der ehemaligen DDR prägten entscheidend deren Übergang in den Ruhestand. Inwiefern nahm der historische Verlauf der “Wende” darauf Einfluss? Welche Auswirkungen haben die Dimensionen der Lebenslage und subjektive Deutungsmuster auf den Anpassungsprozess im Ruhestand?
Hauptteil des Buches bildet die Analyse der erzählten Lebensgeschichte einer Rentnerin aus Ostdeutschland. Durch die angewandte Methode des biographisch-narrativen Interviews gelingt es der Autorin Steffi Schön, dem Leser individuelle Bewältigungsstrategien im prozessualen Verlauf der Gesamtgeschichte wie auch an biographischen Übergängen anschaulich verständlich zu machen.
Das Buch richtet sich an Studierende und Forscher/-innen der Fachbereiche Biographieforschung und Gerontologie sowie an alle an einem Stück ostdeutscher Geschichte Interessierten. Zudem eignet es sich als methodische Anleitung zum hermeneutischen Fallverstehen.