Literatur ist an der permanenten Kulturellen Konstruktion und Modellierung der Geschlechterrollen und familiären Beziehungsmuster in nicht unerheblichem Masse beteiligt. Wie inszenieren literarische Texte des 18. und 19. Jahrhunderts die vielfältigen Verknüpfungen von Familie und Geschlecht? Welche kulturellen Energien haben die in den Texten präsentierten Vorstellungen, Bilder und Modelle von Familie und Geschlecht angeregt? Welche Funktionen haben die imaginierten Interrelationen?

In colose readings und innovativen Interpretationen bekannter und weniger bekannter Texte, u.a. von Heinrich von Kleist, Conrad Ferdinand Meyer, Arno Holz, Johann Wolfgang von goethe, Adelheid Popp, Lena Christ, Benedikte Naubert wird vor allem eines deutlich: Die komplexen Verbindungen von Familie und Gender in der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts sind prekär. Sie führen zu Zerreissproben im Familienalltag und können sogar den Fortbestand der gesamten 'Familienbande' in Frage stellen.

Mit Beiträgen von Linda Simonis, Annette Simonis, Gesine Lenore Schiewer, W. Daniel Wilson, Birgit A. Jensen, Waltraud Maierhofer, Yahya Elsaghe, Helga Schutte Watt, Laura Deiulio, Simone Haeberli und Christine Kanz