Die vorliegende Studie untersucht das Verhältnis von Geschlecht und Sozialismus in der Prosa Irmtraud Morgners. Dafür rückt das markanteste Merkmal der Morgnerschen Prosa, ihre ausgestellte Redevielfalt, in den Mittelpunkt. Die Redeweisen und -verhältnisse in Morgners Texten werden als Orte der Verknüpfung sowie Konstituierung von Geschlecht und Sozialismus verstanden und detailliert analyisert. Dieser Ansatz stützt sich auf verschiedene Modelle der Erzähl- und Gendertheorie von Bachtin bis Butler, die für die Untersuchung diskutiert und produktiv gemacht werden. Zugleich bleibt die Analyse auf den gesellschaftlichen wie auch den theoretischen sozialistischen Kontext bezogen. So wird nicht nur die Redevielfalt in Irmtraud Morgners Prosa einer umfassenden Analyse unterzogen, sondern auch in ihrem kulturell gesellschaftlichen Zusammenhang neu verortet.