Unbefangen, unkonventionell und manchmal subversiv bezieht sich Rainer Maria Rilkes Werk auf die abendländisch-christliche Kultur und Tradition. Denn von den Anfängen bis ins Spätwerk ist bei Rilke das Augenmerk auf das Detail und das Unbekannte gerichtet. Bei seinen Umwertungen macht er keinen Halt vor lieb gewordenen Selbstverständlichkeiten, allerhöchsten Positionen, nicht vor den Begriffen 'Besitz', 'Liebe' oder 'Christus'. Der vorliegende Band versammelt Beiträge zur Dichtung Rilkes aus einer Tagungsreihe der Evangelischen Akademie Bad Boll, die erkennbar machen: Das Jenseitige wird bei Rilke im Diesseits beheimatet, aber so, dass im Hiersein der Duft und Zauber des Ganz-Anderen spürbar wird.