Schuhmacher und Bergmann, Ladenbesitzer und Innungsmeister, Gewerkschafts- und Parteifunktionär, Landtags-, Kreistags- und Stadtratsmitglied, KZ-Insasse, Soldat beider Weltkriege, erster und einziger kommunistischer Minister, der je einer Regierung im Land Niedersachsen angehörte – in seiner 1963 geschriebenen Autobiographie wirft Karl Abel den Blick zurück auf ein politisches Leben, das bewegter kaum hätte sein können. Von der sozialdemokratischen Gewerkschaftsjugend in den Rotfrontkämpferbund, vom Sachsenhausener Todesmarsch in die hohe Politik der Nachkriegszeit, vom Engagement für die Verfolgten des Nazi-Regimes in die Resignation über die neuerliche IIlegalität der KPD führte sein Weg. Ein subjektiver Blick auf das politische Geschehen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, stets anschaulich nah am Geschehen und überraschend frei von ideologischem Überbau.