Unter Rückgriff auf moderne pragmatische und textlinguistische Analysemethoden setzt sich die Arbeit das Ziel, nationalsozialistischen Sprachgebrauch neu zu beschreiben und soweit möglich auch hinsichtlich seiner Wirkung zu bewerten.
Maßgeblich für die theoretische Konzeption ist die Entwicklung eines operablen Stilbegriffs auf Basis der Textlinguistik und Pragmatik. Eine besondere Rolle spielen dabei grundlegende Bezüge zwischen Ideologie und Sprache: Nationalsozialistischer Sprachstil manifestiert sich nicht nur in verschiedenen Phänomenen auf der Textoberfläche, sondern auch in argumentativen Routinen, die auf der Ideologie des Nationalsozialismus basieren. Wesentliche Leitlinie zur Neubewertung nationalsozialistischen Sprachgebrauchs bildet damit die Argumentationsanalyse, die den spezifischen argumentativen Gebrauchswert verschiedener Stilelemente untersucht.
Die Arbeit geht dabei zugleich Fragen nach der Genese eines spezifisch nationalsozialistischen Stils nach, stellt grundlegende Überlegungen zur Verbreitung dieses Stils an und fokussiert in den praktischen Analysen nicht zuletzt mentalitätengeschichtliche Zusammenhänge.