Unter "Political Correctness" versteht man das Bemühen um nicht-diskriminierenden Sprachgebrauch beim Sprechen über soziale Minderheiten, indem die betreffenden Bezeichnungen gezielt durch neue Benennungen ersetzt werden. Es handelt sich hierbei also um einen Fall initiierten Sprachwandels, jedoch mit dem unerwünschten Nebeneffekt, dass sich die neuen Bezeichnungen meist nach kurzer Zeit mit ähnlich negativen Konnotationen aufladen, die bereits ihren Vorgängern anhafteten. Dies wiederum kann zu einer erneuten Bezeichnungssubstitution führen.
Die vorliegende Studie liefert einen Beitrag zur historischen Semantik, insofern diese Koppelung von Bezeichnungs- und Bedeutungswandel – der sich bei der Benennung von tabuisierten und negativ assoziierten Phänomenen bemerkbar macht – nicht nur auf theoretischer Basis beschrieben, sondern auch am Beispiel der „politisch korrekten“ Bezeichnungen für ältere Menschen empirisch belegt wird.