Wie sich Gefühle Ausdruck verschaffen - in bildender Kunst, Musik, Literatur, aber auch im Alltag - das beschäftigt Natur- und Kulturwissenschaftler seit Jahren. Immer drängender wird diese Frage von der Neurophysiologie gestellt, und auch bei der Erforschung künstlerischer und medialer Erfahrungen rückt das Ausloten von Emotionen in den Vordergrund, wohl deshalb, weil Gefühle aus der effizienzbeherrschten Alltagswelt vertrieben oder kommerzieller Nutzung unterworfen sind.
Die hier publizierte Abschlusstagung des Graduiertenkollegs "Psychische Energien bildender Kunst" bietet unterschiedliche Vorschläge aus vielen Fachrichtungen an. Die Beispiele reichen von spätmittelalterlicher Malerei bis zu Gedichten, Filmen und Videoclips der Gegenwart. Sie untersuchen Körpersprache, Gesten, Farbe und Form, stets im Rekurs auf historisch-politische, erkenntnistheoretische und naturwissenschaftliche Rahmenbedingungen.