Das Phänomen der sog. „Schulverweigerung“ von Kindern und Jugendlichen hat in den letzten Jahren zunehmende Beachtung gefunden. Sowohl die Eltern als auch das traditionelle Schulsystem sind mit der Bewältigung entstehender Problemlagen oft völlig überfordert. Als Ultima Ratio gelten inzwischen bundesweit implementierte außerschulische Lernstandorte zur Schulpflichterfüllung.
Das vorgestellte Forschungsprojekt gibt Auskunft darüber, wie sich die betreffenden Schüler aus fünf solcher Projekte über die (Aus)Wirkungen des offerierten Unterstützungsangebotes äußern: Welchen Einfluss haben die erfolgten Lernprozesse auf ihre Identität, das Selbstwertgefühl und ihre mittelfristige Lebensplanung? Wie bewerten sie die Projekte insgesamt und wie äußern sie sich zu der von ihnen wahrgenommenen Qualifikation der Fachkräfte (Sozialarbeiter, Lehrer, Ausbilder)? Welches sind die Gründe für ihre zurückliegende Schulverweigerung usw.?
Die auf der Basis der Qualitativen Sozialforschung erzielten Forschungsergebnisse können bestehende Vergewisserungsnotstände in außerschulischen Lernstandorten beheben und konzeptbildend genutzt werden. Sie sind zugleich für Schulen interessant, welche frühzeitig die Entwicklung von manifester Schulverweigerung verhindern wollen.