Die gegenwärtigen bildungspolitischen Diskussionen und curricularen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Implementierung einheitlicher Bildungsstandards marginalisieren die Bedeutung der Literatur im Fremdsprachenunterricht. Dabei können literarische Texte einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung allgemeiner Bildungsziele und bildungsrelevanter Kompetenzen leisten. Sie fördern den Erwerb zahlreicher unmittelbar mit dem Sprachlernen verbundener Kompetenzen wie Lese- und Schreibkompetenzen oder narrative, performative und interkulturelle Kompetenzen. Darüber hinaus tragen sie unmittelbar zur Entwicklung kognitiver, affektiver, evaluativer und sozialer Kompetenzen bei.

Der vorliegende Band möchte den Nachweis für diesen Bildungsbeitrag von Literatur führen und eine erneute Diskussion über die Bedeutung literarischer Texte im Fremdsprachen-unterricht anregen. Damit soll gegenwärtigen Tendenzen entgegengesteuert werden, die das Fremdsprachenlehren und -lernen auf eine funktionalistisch-pragmatische Dimension reduzieren. Die Beiträge aus der fremdsprachlichen Literaturdidaktik reichen von bildungstheoretischen Überlegungen über dezidierte fremdsprachendidaktische Ansätze und eine empirische Studie zum schulischen Literaturunterricht bis hin zu innovativen didaktischen Reflexionen über den Literaturunterricht an der Hochschule.