Josef am Strom verknüpft in den Erlebnissen, Erinnerungen und Gedanken des Titelhelden Autobiographisches mit frei Erfundenem zu einer tiefgründigen und spannenden Erzählung über das Leben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Josef wird vorgestellt als sehr erfolgreicher, dennoch unzufriedener, an der Finanzwelt wie an sich selbst zweifelnder Fondsmanager einer großen Kölner Privatbank, der schon auf Unternehmerkarriere zurückblickt und mehrfach neue Ansätze zu einem Glück bringenden Leben sucht.
Ein Rückblick auf die Ankunft 1946 und die Kindheit in Bad Godesberg am Rhein erzählt über die verwitwete Mutter, das äußerst sorgenreiche, tapfere und erfüllte Nachkriegsleben einer Kriegerwitwe mit drei kleinen Kindern und das Leben im von den Westalliierten besetzten Rheinland. Zusätzliche Spannung erzeugt die Frage nach dem besonderen Verhältnis der Mutter zu Frankreich, ausgelöst durch eine kriegsbedingte Begegnung mit einem Franzosen im Jahr 1941 in Paris.
Die überraschende Antwort wird nach dem Tode der Mutter und damit erst am Ende des Buches gegeben.
Der Autor entfaltet vor den Flusslandschaften an Rhein und Dordogne schicksalshaft empfundene Wechsel, Sprünge und Brüche in der inneren wie äußeren Welt Josefs auf dem Wege zu sich selbst.
". dass mir die Klarheit Ihres Stils, die Bildhaftigkeit Ihrer Sprache, die expressiv ist, dabei leise, in gedämpfter Weise unkonventionell, die Lektüre angenehm gemacht hat."
(Katja Sämann, Hamburg)