Marcel Duchamps Ready-mades sowie Pablo Picassos Collagen stehen paradigmatisch für den Bruch der Avantgarde mit der traditionellen Kunst. Inwiefern dies eine Konstruktion der Kunstgeschichtsschreibung ist, bringt die Untersuchung von Tobias Vogt zur Sprache wie zur Anschauung. Das Buch behandelt das Verhältnis von künstlerischer Produktion zu handwerklichen und industriellen Herstellungsverfahren im französischen 19. Jahrhundert. Im Zentrum stehen dabei Industrieprodukte als plastisches Material, gemalte Zeitungslettern und die Arbeitsteilung vor allem in druckgrafischen Prozessen. Fallbeispiele zeigen, dass bereits die Salon-Kunst, die Pressegrafik, ein Gemälde von Claude Monet sowie das Bild-Text-Spiel des Rebus den vermeintlichen Innovationen des 20. Jahrhunderts – Collage und Ready-made – den Weg ebneten.